1. Auf Almen sind großflächige Einzäunungen mit Herdenschutzzäunen nach vernünftigem Ermessen nicht möglich, weil technisch und wirtschaftlich nicht zumutbar und aus ökologischer Sicht abzulehnen.
Diese Schlussfolgerung ergibt sich aus dem unverhältnismäßig hohen Kosten- und Arbeitsaufwand einer großflächigen Einzäunung durch die Gelände- und Bodenbeschaffenheit (Steilheit, Morphologie, Gründigkeit, Gewässer) auf den Almen, die geringe Ertragsfähigkeit der beweideten Flächen, welche einen unverhältnismäßig langen Zaun erfordert und die aufwändige Instandhaltung, besonders bei Naturereignissen und Wetterumstürzen. Die Wirksamkeit solcher langen Zäune wird auch bei Querung mit Wanderwegen durch die Öffnungen für Wanderer und Radfahrer herabgesetzt. Das für Herdenschutzzäune verwendete Material, die Zaunführung und -länge wirken sich auch negativ auf das Landschaftsbild aus. Wildtiere werden durch lange Zäune in ihrem natürlichen Wanderverhalten eingeschränkt.