Die konstruktive Bewältigung der komplexen Anforderungen stellt für die pädagogische Fachkraft einen persönlich herausfordernden Balanceakt dar, für den es keine allgemein gültigen Rezepte gibt, der aber durch eine solide fachliche Kompetenz und ein hohes Maß an Selbststeuerung und Eigenverantwortung abgesichert ist und insofern die konstruktive Lösung berufsbezogener Konflikte ermöglicht.
Da sie weniger auf Leistungserfolg und Zielerreichung und mehr auf die Dynamik der Lernwege und die Ganzheitlichkeit der Bildungsprozesse ausgerichtet sind, können auch folgende Überlegungen Bewältigungshilfen bieten:
Bildung ist ein sozialer Prozess, nicht ein isolierbares, auf einen Ort fixiertes Geschehen.
Das gesamte Umfeld des Kindes nimmt auf seine Entwicklung Einfluss. Alle Beteiligten tragen Verantwortung.
Im Bildungsprozess gilt es, den Beitrag aller Personen, mit denen die Kinder leben und lernen, anzuerkennen und die Zusammenarbeit zwischen diesen Personen zu vernetzen und vertiefen. Der Bildungsauftrag orientiert sich für alle Beteiligten an folgenden Grundsätzen:
Alle Kinder verdienen eine bestmögliche Förderung.
Bildung und Lernförderung sind höchst komplexe und dynamische Prozesse.
Förderung beinhaltet eine bewusste Gestaltung der Lernsituationen und einen gezielten Einsatz von Bildungsformen.
Förderung gründet auf Werten.
Der Lernerfolg ist kontextuell gebunden. Deshalb gibt es nicht eine einzige, bestimmbare Reaktionsweise, um das Lernen zu optimieren.
Sorgfältige und kritische Reflexion der eigenen Haltung und des pädagogischen Handelns trägt zur Qualität des Bildungsprozesses bei. Die Beziehungsfähigkeit, die Wahl von individuell bedeutsamen Momenten und eine pädagogisch reichhaltige Didaktik sind die grundlegenden Aspekte bei der Begleitung von Kindern.
Der Einsatz von Methoden nimmt auf die gesetzten Bildungsziele Bezug und achtet auf die Bedeutsamkeit für alle Kinder. Das heißt, Bildungsformen sind entwicklungsbezogen und kulturell angemessen auf die unterschiedlichen Lernstile von Jungen und Mädchen und auf die besonderen Bedürfnisse abgestimmt.
Bildungsformen und Lernmethoden wirken diskriminierenden Wirklichkeiten entgegen.
Die Bezugnahme auf Erkenntnisse der Forschung und auf internationale Entwicklungen trägt zur Verbesserung der Bildung bei. Die pädagogischen Fachkräfte setzen sich mit den Ergebnissen der Forschung und den Entwicklungen der Bildungswissenschaften und der Pädagogik in Fort- und Weiterbildung sowie im Eigenstudium auseinander.