Ziel der Beratungszentren, für die der bereits bisher gebräuchliche Begriff „Sprachenzentren“ – „Centri linguistici“ - “Zëntri linguistics”- weiterverwendet wird, ist die Unterstützung der Kindergärten und Schulen des Landes bei der Förderung der Integration und Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Sie leisten einen konkreten Beitrag dazu, dass allen Kindern und Jugendlichen dieselben Bildungschancen eröffnet werden, so dass sie gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Dafür sind die Aufnahme in die Gemeinschaft, das Erlernen der Unterrichts- und Landessprachen sowie der Kulturtechniken von grundlegender Bedeutung. Dies erfolgt im Rahmen einer angemessenen sozialen Lernumgebung und unter Berücksichtigung der individuellen Lernentwicklung. Der Ausbau der Sozialkontakte durch Angebote inner- und außerhalb der Kindergärten und Schulen verstärkt die Öffnung zwischen den Kulturen.
Je nach Alter, Entwicklung und bis dahin absolvierter Bildungslaufbahn haben Kinder und Jugendliche, die in das Bildungssystem des Landes einsteigen, unterschiedliche Bedürfnisse.
Die frühkindliche Bildung in Südtirols Kindergärten baut auf eine ganzheitliche Stärkung der kindlichen Kompetenzen, wobei der sozialen und sprachlichen Entwicklung und der Begleitung des Übertritts vom Kindergarten in die Grundschule besondere Aufmerksamkeit gilt.
Für Kinder und Jugendliche, die sich als Seiteneinsteiger*innen während der Schullaufbahn bzw. während eines bereits laufenden Schuljahres in eine Schule der Autonomen Provinz Bozen einschreiben, stellen die Sprachförderung, die Förderung der Mehrsprachigkeit und die soziale Aufnahme in den Klassenverband Schwerpunkte dar. Das Leben und Lernen in der Klassengemeinschaft unter Gleichaltrigen schafft die Voraussetzungen für die soziale Integration und bildet die Grundlage für den Erwerb und die Erweiterung von Kompetenzen und Kenntnissen in den Unterrichtssprachen. Gezielte Förderangebote zum Erwerb und zur Festigung der Bildungssprache sichern zudem die Chancen auf Bildungserfolg.
Von ebenso großer Bedeutung ist die Einbeziehung des familiären Umfeldes in die Fördermaßnahmen. Aus diesem Grund werden eigene Alphabetisierungs- und Sprachkurse sowie Beratungsaktivitäten in Bezug auf gelingende Unterstützung der Bildungswege für Eltern angeboten. Darüber hinaus werden durch gezielte Fördermaßnahmen für Kinder, die schulpflichtig werden, sowie durch außerschulische Tätigkeiten und Aktivitäten in den Sommermonaten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen und Organisationen sprachfördernde und interkulturelle Initiativen gesetzt. Der Austausch und die offene Begegnung zwischen Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft stehen dabei stets im Vordergrund.