(1) Ein wesentlicher Schritt bei der Erstellung des Masterplans ist die Erhebung der auf dem Gebiet bestehenden Infrastrukturnetze, welche ein Glasfaserkabel aufzunehmen vermögen.
(2) Die für die Verwirklichung der Netze benutzten Kabel sind dielektrisch. Demzufolge können die Schutzrohre, in welche bereits Stromkabel verlegt wurden, zusätzlich zur Verlegung der Glasfaserkabel genutzt werden. Um die Benutzung einer bestehenden Rohrleitung in Betracht ziehen zu können, müssen folgende Daten erfasst werden:
- Ausmaße des Schutzrohres,
- Lage der Rohrleitung,
- bereits benutzte oder leere Rohrleitung,
- falls bereits ein weiteres Kabel vorhanden ist, muss die Typologie desselben ermittelt werden (Stromkabel, Glasfaser, Kupferkabel für Telekommunikation usw.),
- Eigentümer der Infrastruktur.
(3) Für die Verlegung der Glasfaser können auch Schächte (Schutzrohre) in Betracht gezogen werden, wo bereits Stromkabel (Anschlüsse der Anwender oder Netz für die öffentliche Beleuchtung) oder Kupferkabel für die Telekommunikation vorhanden sind.
(4) Das Kanalisationsnetz kann für die Verlegung der Glasfaserkabel verwendet werden; in Anbetracht der besonderen hierfür erforderlichen Maßnahmen sollte dieses jedoch nur im Falle von Hauptverbindungen (z.B. Hauptort der Gemeinde mit einzelnen Fraktionen) in Anspruch genommen werden.
(5) Um eine Rohrleitung in Betracht ziehen zu können, sollte zumindest eine kurze Besichtigung derselben vorgenommen werden, indem die Inspektionsschächte geöffnet und wenigstens eine Sichtprüfung der Beschaffenheit der Infrastruktur (z.B. sauber, mit Erde gefüllt usw.) durchgeführt wird, welche in einer Datenbank festzuhalten ist.
(6) Die Lage der einzelnen verwendbaren Strecken muss in einen georeferenzierten Lageplan übertragen und die Daten für die Eintragung müssen in einem GIS-System zur Verfügung gestellt werden.
(7) Bei der Sammlung der Daten über die bestehenden Infrastrukturen ist es besonders wichtig, die Entwicklungspläne der eigenen Netze hervorzuheben, welche die einzelnen Anbieter zu verwirklichen gedenken. Dies ermöglicht sicherlich eine zweckmäßigere Planung der Entwicklung des Glasfasernetzes.